Leonardo da Vinci

Vielseitigkeit in allen Künsten

Die Genialität Leonardos an echten Modellen wirklich «be-greifen», Hintergründe zu seinem Leben und seiner Zeit und alle seine 16 Gemälde, die ihm sicher zugeschrieben werden können, sind Ausstellung und Ouvertüre für die neue immersive Reise durch Welt und Werk des Genies. «Uomo universale» macht Leonardo da Vinci erlebbar, faszinierend und facettenreich.

Da Vinci steht für das Idealbild des Menschen zur Zeit der Renaissance. Was ihn von seinen berühmten Zeitgenossen wie Michelangelo, Raffael oder Botticelli unterscheidet, ist seine Vielseitigkeit. Von der Malerei über Ingenieurskünste bis hin zur Mathematik und Anatomie – durch seine präzisen Beobachtungen hat da Vinci bahnbrechende Gedanken erfasst und mit revolutionären Erfindungen die Welt bewegt.  

Die Ausstellung richtet sich an Liebhaber von Kunst, Kultur und Geschichte, an die Fans von Technik und Ingenieurskunst und an all jene, die die Welt des Universalgenies entdecken möchten.

«Leonardo da Vinci – uomo universale» wurde für das Visiodrom in Deutschland kreiert und wird zum ersten Mal ausserhalb Wuppertals gezeigt. Die Ausstellung stammt vom Kreativteam des Visiodroms mit Marie Haus und Axel Kurz, unter kurativer Leitung von Christian Höher und mit der wissenschaftlichen Begleitung von Dr. Hiram Kümper, Professor für Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit an der Universität Mannheim. Unterstützt wird sie ausserdem vom Institut für Kulturaustausch, IKT in Tübingen. Das Institut organisiert seit Jahrzehnten weltweit Ausstellungen im Bereich Kunst und Kultur. Es verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen von Leonardo-Modellen in Deutschland, die schon in Museen in ganz Europa die Highlights von Ausstellungen bildeten. Denn es ist eine ganz eigene Kunst und erfordert viel Verständnis, aus den Gedanken und Zeichnungen Leonardo da Vincis nach über 500 Jahren funktionsfähige Modelle zu entwickeln.

Uomo Universale

«Uomo universale» ist italienisch und bedeutet der Universalmensch. Gemeint ist nicht das Genie an sich. Es ist ein Idealbild der Renaissance, welches bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Der «uomo universale» ist dem Geiste der ersten Humanisten wie Dante Alighieri oder Giovanni Pico della Mirandola entsprungen. Sie fragten sich, wie ein idealer Mensch leben sollte, wenn nicht allein nach Gottes Geboten? Sie zeichneten das Bild eines tugendhaften, gebildeten Menschen, der schöpferisch tätig ist und im Einklang mit der Natur lebt.

Der «uomo universale» ist von grossem innerem Antrieb, vielseitig interessiert, strebt nach Meisterschaft, wo immer er sie erreichen kann, und achtet auf seinen Körper und Geist. Nach diesem Ideal strebten zu Leonardos Zeiten alle grossen Köpfe. Es war eine der Triebfedern des goldenen Zeitalters der Renaissance.

Und es war ein grosses Glück für Leonardo da Vinci. Als uneheliches Kind geboren, durfte er keine Schule besuchen und konnte damit weder Latein noch Griechisch lernen. In einer Zeit, die sich auf die Antike und ihre Texte besann, war dies bildungstechnisch ein Todesurteil. Doch die Meisterschaft entlang des Idealbilds «uomo universale» brachte Leonardo aus Vinci so viel Anerkennung und Ehre ein, dass er noch zu Lebzeiten als einer der grössten Gelehrten seiner Zeit galt.

Die üblichen Karrierewege im Adel, der Kirche oder durch Reichtum standen ihm nicht offen. Ohne das Ideal des «uomo universale» wäre Leonardos Geschichte wahrscheinlich ganz anders verlaufen.